Sie beschäftigen
sich mit dem Verkauf Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses bzw. wollen den Wert Ihrer
Immobilie wissen und haben z. B. bei Google entsprechende Suchbegriffe
eingegeben? Dann erhalten Sie viele Treffer mit dem Angebot, den aktuellen Wert Ihrer Immobilie kostenfrei zu ermitteln. Nun werden Sie sich
fragen, wer mit dieser unentgeltlicher Arbeit Geld verdient? Dann lesen Sie
weiter. Nachfolgend wird das Geschäftsmodell mit Daten („Leads“) erläutert.
Was ist ein „Leadgenerator“?
Unter Leads versteht man die Daten einer Person, die sich z. B. für den
Immobilienverkauf/-vermietung oder für die Wertermittlung von Immobilien im
Netz erkundigen. Mittels Leadgeneratoren werden Nutzer im Internet aufgefordert,
ihre Kontaktdaten anzugeben.
Dies könnte z. B.
darüber passieren, dass Sie in der Google-Trefferliste einen Vorschlag anklicken oder ein privater Vermieter/Verkäufer in einer
Immobilienbörse eine (kostenlose) Anzeige nutzt.
Die wissen nun, dass es sich um einen Eigentümer handelt. Nun werden dem
Eigentümer i. d. R. per Mail Angebote gemacht, z. B. in Form einer kostenlosen Wertermittlung, die dann der Eigentümer gerne nutzt. Er
klickt auf den mitgelieferten Link und landet auf einer neuen Seite
(„Landingpage“). Diese Seite will nun „Futter“ (Angaben zur Immobilie und zum
Eigentümer, was meistens sog. „Pflichteingabefelder“ sind) und der Nutzer gibt Daten
von sich und seiner Immobilie ein, um den versprochenen Marktwert zu erhalten.
Werden nicht alle Immobilien- und persönliche Daten vollständig eingegeben,
bekommt man nichts.
Wie geht´s weiter?
Nun werden Ihre
Daten an verschiedene Immobilienmakler verkauft (Sie haben
bereits vorher irgendwo im Kleingedruckten zugestimmt). Kurz danach melden sich
die ersten Immobilienmakler und wollen Ihre Immobilie verkaufen, obwohl Sie ja
„nur eine kostenlose Wertermittlung“ wollten. Und die Makler sind teilweise
sehr hartnäckig. Die Leadgeneratoren verkaufen nämlich Ihre vorher eingegebenen
Daten für teures Geld (ca. 200 – 500 Euro pro Datensatz) gleichzeitig an
mehrere Makler unter dem Vorwand, dass Sie bereits ein verkaufswilliger
Eigentümer sind, der über Makler verkaufen will, obwohl Sie lediglich eine
kostenlose Wertermittlung wollten und gar nicht mit einem Makler verkaufen
wollen.
Ein Makler kauft
Ihre Daten mit dem Ziel, einen Vertragsabschluss zu erzielen, um im
erfolgreichen Verkaufsfall eine Maklercourtage zu erhalten. Die
Beratungsqualität bleibt da leider meistens auf der Strecke und es werden
„Wunschpreise“ ausgerufen, um den Eigentümer „rum zu kriegen“. Dass der
Eigentümer bei überteuerten Preisen wertvolle Zeit verliert und sich die
Immobilie dann zum „Ladenhüter“ entwickelt, versteht sich dann fast von selbst.
Ergebnis
Bei Leadportalen werden ausschließlich Makler empfohlen, die eine
vertragliche Bindung mit dem Portal haben und bereit sind, Geld für Ihre Kontaktdaten
zu bezahlen. D. h. Sie bekommen nicht den besten Makler genannt, sondern
diejenigen, die am besten für Ihre Daten bezahlen…